Kuenrath, Adele: Frauenbibliotheken in Österreich
Im Fokus dieser Arbeit steht die übergreifende Darstellung der Frauenbewegungsgeschichte und der daraus hervorgegangenen frauenrelevanten österreichischen Einrichtungen. Einführend wird anhand einschlägiger Literatur die Verwendung des Begriffs Frauenbibliothek diskutiert.
Der nächste Teil der Arbeit widmet sich aus einer historischen Perspektive der „ersten" Frauenbewegung und ihrer Bibliotheken in Österreich. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Voraussetzungen gelegt, die die Errichtung eigener Bibliotheken notwendig machten.
Des Weiteren werden die Übergänge hin zur Neuen Frauenbewegung sowie ihren Informationseinrichtungen dargelegt. Dabei wird auf die Frage nach Brüchen bzw. Kontinuität eingegangen.
Der folgende Abschnitt beschäftigt sich mit der Neuen Frauenbewegung und den in diesem Kontext entstandenen Informationseinrichtungen aus historischer und gegenwärtiger Sicht. Die Befragung ausgewählter Einrichtungen mittels Fragebogen sowie Internetrecherche dienen der komplettierenden und aktuellen Darstellung der jeweiligen Einrichtungen.
Die Analyse der Forschungsliteratur zeigt, dass bereits die Alte Frauenbewegung Bibliotheken zum Zweck der Selbsthilfe gründete, da die traditionelle Bibliothekswelt mit ihrem Wissensangebot die Bedürfnisse der Frauenbewegungen nicht abdeckte.
Die Jahre 1918 bzw. 1934/38 stellen einen Bruch dar, weil (fast) alle Frauenvereine und -organisationen sowie die dazugehörigen Bibliotheken aufgelöst wurden. International überlebten einige Bibliotheken der historischen Frauenbewegung bzw. kam es hierzu ab den 1920er Jahren zu Neugründungen, während in Österreich Bestände nur verstreut erhalten blieben.
Erst mit der Herausbildung der Neuen Frauen- und Lesbenbewegungen Ende der 1960er Jahre entstanden wiederum Informationseinrichtungen, die zum Ziel hatten/haben frauenspezifisches Wissen zu sammeln, zu erschließen und zugänglich zu machen. Erschwert wird diese Aufgabe durch mangelnde finanzielle sowie personelle Ressourcen, was in den letzten Jahren zu Schließungen bzw. Umstrukturierungen einiger Einrichtungen führte.
Es zeigt sich, dass eine effiziente Vernetzung die wesentliche Voraussetzung für ein zukünftiges Bestehen dieser Einrichtungen darstellt.
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