Weber, Astrid Simone: Die Bibliothekskatze. Wie sie ihren Platz in der Bibliothek von der Mäusefängerin zur Botschafte-rin für Storytelling behauptet
Bibliothekskatzen gehörten historisch betrachtet zur Existenzweise der Bibliothek und nach Büchern und BibliothekarInnen zum wohl wichtigsten „Inventar" einer Bibliothek. Sie zählen darüber hinaus aber auch zu modernen HeldInnen der Arbeit, denn ihnen gelang der erfolgreiche Sprung in die Gegenwart durch einen Reframingprozess ihrer Arbeitsplatzbeschreibung und ihrer medialen Wahrnehmung: Zu Beginn als bloßer Vertreter ihrer Rasse und in ihrer Funktion als Nutztier wahrgenommen, durchlebte die Bibliothekskatze einen zunehmenden Individualisierungsprozess. In dieser Bedeutungsverschiebung in der Wahrnehmung und Beurteilung ihrer selbst soll auch die Tierperspektive und die Handlungsmacht der betroffenen Tiere miteinbezogen werden.
Eingebettet in den Nexus Marketing und Öffentlichkeitsarbeit und in die interdisziplinären Human-Animal Studies soll es sich dabei um mehr als einen historischen Abriss über die Bedeutungswahrnehmung von Tieren als Akteuren, sondern darüber hinaus auch um die Verortung in ein PR-Konzept für Bibliotheken handeln. Ziel dieser Arbeit ist es, dass diese drei Themenstränge miteinander in Beziehung gesetzt werden.
EDie Bibliothekskatze übernimmt nicht nur einen bedeutsamen Rang in der Medienpräsenz und Außenwahrnehmung der Bibliothek, sondern ist als reales Wesen für soziale Interaktion, Kommunikation und institutionelle Identifikation maßgeblich verantwortlich.