Loibner, Verena: Second Life - ein sinnvolles Instrument zur Steigerung der Attraktivität einer Bibliothek?
Die Rolle der Bibliotheken hat sich im Internetzeitalter drastisch verändert. Anforderungen und Bedürfuisse der Kundinnen haben sich gewandelt wie auch die Möglichkeiten darauf zu reagieren. Eine davon bietet die virtuelle Welt Second Life, die bereits von so mancher Bibliothek zur Präsentation und Serviceentwicklung genutzt wird.
Second Life ist ein von ihren Userlnnen selbst gestaltetes Abbild der realen Welt. Anfangs wurde sie eher zu kommerziellen Zwecken genutzt, mittlerweile dominiert der Bildungsaspekt. Einige der wichtigsten Vorzüge der zweiten Welt sind die vielfältigen Möglichkeiten der Kommunikation, der Erlebniseffekt und das große Potential, welches durch die Kreativität der Userlnnen entfaltet werden kann - durch all diese positiven Erscheinungen kann Second Life durchaus als Weiterentwicklung von Library 2.0 gelten. Nachteile ergeben sich unter anderem auf Grund der nötigen technischen Voraussetzungen und eventuell daraus resultierenden technischen Probleme.
Bibliotheken in der virtuellen Welt können zum einen ihre klassischen Dienste anbieten, zum anderen lässt sich zusätzlich das ganze kreative Potential eines neu zu errichtenden Kosmos nutzen. Trotzdem ist zu bemerken, dass die meist auf dem lnfoarchipelago angesiedelten virtuellen Bibliotheken Second Lifes hauptsächlich amerikanischen Ursprungs sind. Aus eben dieser Besonderheit ergibt sich die Frage, wieso deutschsprachige, insbesondere österreichische Bibliotheken die angebotenen Möglichkeiten nicht nutzen.
Im Rahmen dieser Arbeit wurde zuerst durch eine Befragung ein Meinungsbild von österreichischen Bibliotheksleiterinnen erstellt, anhand dessen sich einige Thesen zur bibliothekarischen Nutzung von Second Life ableiten ließen. Diese Thesen wiederum bildeten die Basis der Case Studies; fünf in Second Life implementierte Bibliotheken wurden einerseits vorgestellt, andererseits zu ihren Erfahrungen mit der virtuellen Welt bzw. der Effektivität für den realen Standort befragt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen als Hilfe für Bibliotheken dienen, an welchen ein virtueller Aufbau in der zweiten Welt angedacht wird.
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